Diesen Freitag war die Mondfinsternis des Jahrhunderts! Haben bestimmt alle mitbekommen, da die mediale Berichterstattung gut war und sie an einem Freitag Abend bei besten Sommer-Wetter stattfand. Ich habe mich die Woche eine gute Zeit mit der Planung beschäftigt, wie ich die Mondfinsternis fotografieren möchte. Ort, Zeiten, Winkel, Entfernungen, Motive, und und und… Nach dem roten Mond in Totalität gegen 22:53 Uhr erfahrt ihr die ganze Story!

Mondfinsternis

Canon EOS 77D, Sigma 150-600mm f5.0-6.3 Contemporary @ 600mm, F6.3, 1/2 s, ISO 6400

Mein Wunsch war es, den aufgehenden Mond knapp über einer interessanten Szene zu fotografieren. Die Planung dafür ist nicht ganz einfach gewesen, da die Himmelsrichtung stimmen muss, die Entfernung muss groß genug sein, damit der Mond bei maximaler Brennweite schön groß wird und das Motiv noch drauf passt. Entschieden habe ich mich dann für einen kleinen Hügel beim Alberthafen mit Blick auf die Altstadt. Leider gab es nicht so viele hohe Punkte, welche ins Schema passten. Am Abend bin ich dann mit meinem guten Freund Lucas, der schon seit sehr lange Zeit fotografiert und immer klasse Fotos macht, auf den Hügel gestiegen. Als wir ankamen waren schon ein paar Grüppchen vor Ort, später war der Hügel voll. So viele Kameras mit großen Objektiven und Menschen dahinter. Das war schon lustig. Es kamen auch ein paar nette Gespräche zustande und man tauschte sich aus.

Das folgende Foto wurde um 21:18 Uhr aufgenommen, noch 12 Minuten von der vollen Verdunkelung entfernt. Es war vermutlich auch nicht lange nachdem der Mond überhaupt für uns sichtbar wurde. Am Anfang gab es noch ein paar Wolken am Horizont und die dicke warme Luft hat der Sichtbarkeit nicht geholfen.

Mondfinsternis 244mm, F5.6, 0.3 s, ISO 400

Später, als der Mond sich schon wieder aus dem Erdschatten bewegte (Übrigens für mich fast der schönste Teil der Mondfinsternis, da es gut sichtbar war, echt schnell ging und es nach der Dunkelheit wieder ein gutes Stück heller wurde), hing er über einer einsamen Wolken am Himmel.

Mondfinsternis 600mm, F6.3, 0.6 s, ISO 6400

Unter der Wolke fand sich zu dem Zeitpunkt super sichtbar der Mars, welcher bei der tollen Konstellation von Himmelskörpern auch mitspielen wollte!

Mondfinsternis 168mm, F6.3, 0.4 s, ISO 6400

Hier noch ein Bild von unserem schönen Ausblick auf die Yenidze, die Frauenkirche und den Turm der Hofkirche. Natürlich den schönen Baukran nicht zu vergessen.. Dieses Foto mit dem Mond irgendwo dazwischen oder in der Nähe wäre mein Traum gewesen - aber das war naturgegeben nicht möglich.

Mondfinsternis 232mm, F5.6, 4 s, ISO 400

Was ich gelernt habe bzw. eigentlich schon wusste aber bestätigt bekommen habe: + Der Mond ist schnell, verdammt schnell! Maximal eine halbe Sekunde konnte ich bei voller Brennweite belichten, damit er noch scharf blieb + Ich brauche perspektivisch ein stabileres Stativ (wir haben das von Lucas benutzt) + Lichtverschmutzung der Stadt + Ich muss mehr daran denken die Ereignisse und Szenen zu genießen. Mal einen Schritt von der Kamera zurücktreten und mit den eingenen Augen schauen! Ist einfach gesagt, aber es passiert doch recht schnell, dass man fotografiert und fotografiert und auf einmal ist die ganze Zeit schon um. Aber Objektivteilen hat in diesem Fall geholfen :)